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Meinung: Mit kühlem Kopf

VEREITELTER ANSCHLAG IN ISTANBUL

Bloß weil ich paranoid bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht verfolgt werde. Woody Allens Witz beschreibt das Dilemma, in dem sich der Westen seit dem 11. September befindet: Möglicherweise wird mit der Terrorangst Politik gemacht, möglicherweise wären bei dem vereitelten Anschlag in Jordanien nicht wirklich 80 000 Menschen umgekommen – an der realen Gefahr ändert das nichts. Wie mörderisch oder wie stümperhaft die Pläne jeweils auch sein mögen, es geht darum, sie zu verhindern. Dazu gehören Verhandlungen gegen Terrorverdächtige wie der heute vor dem Berliner Kammergericht beginnende Prozess gegen einen Tunesier. Dazu gehören aber auch polizeiliche Einsätze wie in der Türkei, wo gerade 16 Islamisten festgenommen wurden, die offenbar einen Anschlag gegen den NatoGipfel im Juni planten. Dazu gehören aber auch die 15 000 Polizisten, die während der Antisemitismus-Konferenz vergangene Woche das Zentrum von Berlin absperrten. Die Herausforderung bleibt die gleiche: Trotz der immer wiederkehrenden Terrorwarnungen nicht paranoid zu werden – und zugleich wirksam gegen die Bedrohung vorzugehen. mos

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