zum Hauptinhalt

Meinung: Mit Raketenantrieb

NORDKOREANISCHE PROVOKATIONEN

Was Nordkorea ins japanische Meer gefeuert hat, war eine kleine Rakete – mit großen Folgen: Währung und Aktienmarkt Japans und Südkoreas stürzten ab. Und es fiel ein Schatten auf die Amtseinführung des südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun. Dennoch taten beide Staaten das, was sie seit Beginn der Provokationen aus Pjöngjang tun – sie spielten den Zwischenfall herunter. Eine Frage der Nähe: Südkorea und Japan wollen keine Eskalation des Konfliktes. Seoul hofft immer noch auf eine Wiedervereinigung und fühlt sich von der Schutzmacht USA erdrückt. Und Japan will nicht abermals ins Visier geraten, wie 1998, als Nordkorea eine Testrakete über das Land hinwegfeuerte. Jetzt hat USAußenminister Powell angekündigt, dass wieder Lebensmittel nach Nordkorea geliefert werden sollen. Ein Signal, dass die Bush-Regierung den Konflikt nicht auf die Spitze treiben will. Gleichzeitig verlangt die globale Rolle der USA, in der Sache hart zu bleiben. Ein eklatanter Vertragsbruch wie der Nordkoreas muss Folgen haben. Sonst wären die internationalen Abkommen zur Kontrolle von Massenvernichtungswaffen nicht das Papier wert, auf das sie geschrieben sind. clw

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false