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Meinung: Nach bestem Wissen

FDP UND MÖLLEMANN

Da hat sich also das FDPPräsidium noch einmal mit dem Fall Möllemann befasst, notgedrungen befassen müssen. Es bleibt ja nichts anderes, wenn ihr Führungsmitglied Kubicki das Verhalten der Parteispitze vor dem Todessprung kritisiert und allmählich ähnliche Stimmen laut werden. Dagegen steht nun das Votum des Präsidiums, das auf seiner ersten Sitzung nach Möllemanns Todessprung die Haltung des Vorsitzenden Westerwelle in den vergangenen Monaten billigt. Recht so. Es ist zwar richtig, dass den Toten möglichst nichts Schlechtes hinterhergerufen werden soll. Aber mit Möllemanns Tod wird nicht plötzlich unwahr, was vorher galt: die Hinweise auf Gesetzesverstöße, die Gefahr der Spaltung der FDP, der Wahlkampf, der zum Kampf um die Identität der Liberalen geriet. Deswegen wurde Westerwelle innerparteilich und von aller Öffentlichkeit zum entschlossenen Handeln gedrängt. Bleiben wir bei der Wahrheit: Eine Alternative hatte er nicht. Er musste sich durchsetzen, weil es um Seele und Zusammenhalt der Partei ging; und weil ihm, dem Parteichef, endgültig die Machtfrage gestellt war. Wer im Nachhinein die Härte kritisiert, den könnte das schlechte Gewissen plagen – haben seine Freunde alles getan, Möllemann vor sich selbst zu retten? cas

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