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Meinung: Nach Vorschuss: Schuss

Sollte es ein Allheilmittel gegen alle Gebrechen der öffentlichen Hand geben, dann ist es vermutlich die Privatisierung. Goldbarren und Tafelsilber, Eingemachtes und Überflüssiges werden hübsch gemixt und dann finanzkräftigen Investoren verkauft.

Sollte es ein Allheilmittel gegen alle Gebrechen der öffentlichen Hand geben, dann ist es vermutlich die Privatisierung. Goldbarren und Tafelsilber, Eingemachtes und Überflüssiges werden hübsch gemixt und dann finanzkräftigen Investoren verkauft. Wir haben uns langsam dran gewöhnt, dass Mülltonnen und UBahnen nicht unbedingt von unkündbaren Quasi-Beamten bewegt werden müssen – aber bislang schien es doch, als würden wenigstens sämtliche legal rauchenden Colts von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes geführt. Doch seit wir näher in die US-Armee hineinsehen, ist da immer wieder von Privatisierung die Rede, von seltsamen Beratern und Söldnern, die einfach schneller zum Schuss kommen, sofern der Vorschuss stimmt. Kann das ein Vorbild für die Herren Struck und Eichel sein? „Traditionsreiche Territorialarmee mit bestem Leumund in vertrauenswürdige Hände abzugeben, Angebote nicht unter zwei Quadrillionen Euro an ...“ Der Minister wird Vorstandschef, die Deutsche Wehr AG geht an die Börse, der Feldwebel darf sich Senior Battlefield Manager nennen. Und nach verlorenen Gefechten gibt es kein Kriegsgericht mehr, sondern Millionenabfindungen. Wer formuliert die Kabinettsvorlage?

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