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Meinung: Naher Osten: "Nein" reicht nicht mehr

Er bewegt sich doch. Ariel Scharon, der "Bulldozer", ist entgegen allen Befürchtungen doch flexibel.

Er bewegt sich doch. Ariel Scharon, der "Bulldozer", ist entgegen allen Befürchtungen doch flexibel. Ägypten und Jordanien haben einen Vermittlungsplan vorgelegt. Erst hatte ihn Scharon ungelesen für unannehmbar erklärt - nun wird am Sonntag Schimon Peres Hosni Mubarak und König Abdullah die offizielle "Ja, aber"-Antwort Israels überbringen. Die israelischen Vorbehalte sind von grundsätzlicher Natur und betreffen alle wichtigen Punkte des Planes. Deshalb wäre eigentlich ein "Nein" die ehrlichere Antwort. Doch Scharon kann sich aus drei Gründen kein "Nein" leisten: Erstens hätte er sich mit den USA angelegt, die den Plan schon deshalb gut finden, weil sie jetzt keine eigenen ausarbeiten müsen. Zweitens hätte er sich mit Ägypten und Jordanien, den beiden einzigen arabischen Staaten mit einem Friedensvertrag mit Israel, so überworfen, dass deren mäßigender Einfluss auf Arafat ins Gegenteil umgeschlagen wäre. Und er hätte sich eine Regierungskrise eingehandelt, denn Peres will jede Chance zu Verhandlungen mit den Palästinensern nutzen. Der ägyptisch-jordanische Plan hat keine minimale Chance in irgendeiner Form umgesetzt zu werden. Das wissen auch Mubarak und Abdullah. Doch es wird wieder gesprochen in Nahost. Das ist ihnen mit ihrem Vorschlag geglückt.

cal

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