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Meinung: Nahost: Surreal plus irreal

Wieder hat Israels Außenminister Schimon Peres insgeheim einen Friedensplan mit einem arabischen Partner ausgearbeitet. Und wieder wird er ihn begraben müssen.

Wieder hat Israels Außenminister Schimon Peres insgeheim einen Friedensplan mit einem arabischen Partner ausgearbeitet. Und wieder wird er ihn begraben müssen. Jassir Arafat lehnt jede weitere Interimslösung ab. Ariel Scharon ist nicht bereit, auch nur einen Bruchteil der Vorschläge umzusetzen. Dabei hat Peres zahlreiche Ideen aufgegriffen, die Scharon selbst noch vor kurzem vertreten hatte. Doch dessen Nein gehört logisch zu seiner Politik der Kompromisslosigkeit. Er erklärt Arafat für irrelevant. Er verbietet ihm sogar, an den Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem teilzunehmen, obwohl das im Autonomiegebiet liegt. Mit solchen absurden Handlungen verspielt Scharon alle Sympathien, die er dadurch gewonnen hatte, dass Arafat unübersehbar die Terroristen gewähren ließ. Der neue Peres-Plan für eine Interimsregelung mag als Ausweg aus der aktuellen Sackgasse unrealistisch sein, weil er zu optimistisch ist. Doch Scharons Beschlüsse nehmen sich dagegen surrealistisch aus. Und von Arafat sagt selbst seine engste Umgebung, er habe abgehoben, sei jenseits der Realität. Peres kann mit ihm nicht Frieden schließen - und Scharon will es nicht. Das Heilige Land an Weihnachten: ein derzeit unlösbarer Konflikt.

cal

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