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Meinung: Napoleon kam von Westen

Hat da einer Angst vor drohender Konkurrenz? Gregor Gysi musste seine Redezeit auf dem PDSParteitag am Samstag kräftig überziehen, um am Ende wenigstens ähnlich viel Beifall zu bekommen wie Oskar Lafontaine, der zwei Stunden vor ihm die gleiche Bühne hatte.

Hat da einer Angst vor drohender Konkurrenz? Gregor Gysi musste seine Redezeit auf dem PDSParteitag am Samstag kräftig überziehen, um am Ende wenigstens ähnlich viel Beifall zu bekommen wie Oskar Lafontaine, der zwei Stunden vor ihm die gleiche Bühne hatte. Obwohl Lafontaine doch, formal betrachtet, nur ein Gast war. PDS-Parteitag, das kann man ruhig sagen, nachdem nicht mal mehr das WASG-Mitglied Lafontaine auf dem neuen Begriff Linkspartei bestand, sondern ganz stolz das „historische Datum“ hervorhob – da hält der ehemalige Vorsitzende der SPD bei der PDS die Hauptrede, als sei nichts dabei. Fremdarbeiter-Debatte, Luxus-Leben des Spitzenkandidaten, war da was? Von wegen. Dass Lafontaine als neuer Star gefeiert wurde, hat nicht nur mit dem Wahlkampf zu tun. 15 Jahre nach der Wende hat sich bei den Genossen die Einsicht durchgesetzt, dass die Ostnische zwar Heimatgefühle bietet, die PDS pur aber kaum Einfluss auf die Politik in Gesamtdeutschland nehmen kann. Gysi allein hat das nicht ändern können. Deshalb kann Oskar Lafontaine nun auskosten, dass er der PDS so viel wert ist. m.m.

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