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Meinung: Nebel der Diplomatie

CONDOLEEZZA RICE IN MOSKAU

Während der Konvoi des russischen Botschafters außerhalb von Bagdad unter Beschuss gerät, spricht die USSicherheitsberaterin Rice gerade in Moskau mit Verteidigungsminister Iwanow. Danach ist viel von „guten Diskussionen“ die Rede, wenig von der Verletzung des Botschafters. Zu viel steht auf dem Spiel, auch für die Russen, um weiter über den Verlauf des Krieges zu streiten. Es geht längst um die Nachkriegsordnung und Rice, Russland-Expertin des Weißen Hauses, ist Teil einer diplomatischen Offensive der Amerikaner: Erst Powell in Brüssel, dann Rice in Moskau, inzwischen ist Präsident Bush Tony Blair sogar bis nach Nordirland entgegen gereist. Die Bemühungen der Amerikaner um das alte Europa haben an Fahrt gewonnen – zu Kreuze kriechen sie nicht. Noch am Wochenende hatte Rice eine zentrale Rolle der Uno beim Wiederaufbau des Irak abgelehnt. Das sei Aufgabe der am Krieg beteiligten Parteien. Doch offensichtlich wollen die Amerikaner wieder mit sich reden lassen – nach all den vielen diplomatischen Verletzungen, die der Krieg auf allen Seiten verursacht hat. Die Russen geben sich wenig nachtragend; wer über die Zukunft des Irak mitreden will, wird sich daran wohl oder übel ein Beispiel nehmen müssen.mos

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