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Neue Berliner Datei: Alles über Schüler lernen

Wie gut sind Schüler versorgt, wie viele von ihnen müssen gefördert werden - und wie viele von ihnen sind gefährlich? Diese Fragen will der Berliner Bildungssenator künftig mit Hilfe einer Datenbank beantworten. Richtig so! Aber Vorsicht vor den Nebenwirkungen.

Berlins Bildungssenator will nicht mehr im Dunkeln tappen. Er will wissen, wie viele Schüler versorgt und wie viele von ihnen zusätzlich gefördert werden müssen. Deshalb bekommt er jetzt eine zentrale Schülerdatei, die all diese Angaben enthalten soll, um den Lehrerbedarf endlich genauer feststellen zu können. Auch die Polizei soll zum Zuge kommen: Sie muss nicht mehr Dutzende Stellen abtelefonieren, um herauszufinden, wo ein gefährdeter oder gefährlicher Jugendlicher zur Schule geht, sondern bekommt die Informationen aus der Datei. Das wurde Zeit – ohne Frage. Wie die Grünen gleich vom „gläsernen Schüler“ zu sprechen, ist überzogen. Auch sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass eine Zusammenarbeit zwischen Polizei, Jugendrichtern und Schulen unabdingbar ist, wenn man Intensivtäterkarrieren verhindern will. Dennoch ist es richtig, den Gesetzentwurf zur neuen Schülerdatei genau zu lesen. Die könnte nämlich dazu führen, dass Eltern etliche Freiräume verlieren. Dazu gehören die Doppelanmeldungen an freien und staatlichen Schulen, die dazu dienen, „auf Nummer sicher“ zu gehen. Datenbanken haben eben Risiken und Nebenwirkungen. (sve)

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