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Meinung: Neue Mischung

Der neue Herr im Hause Schering verspricht, „Personalanpassungen verantwortungsvoll durchzuführen“, und der Betriebsrat leitet daraus die Hoffnung ab, dass es zu keiner einzigen Kündigung kommen wird. Um das zu erreichen, haben die beiden Seiten eine Betriebsvereinbarung unterzeichnet, in der sich ein Arsenal von weniger schwerwiegenden Maßnahmen findet.

Der neue Herr im Hause Schering verspricht, „Personalanpassungen verantwortungsvoll durchzuführen“, und der Betriebsrat leitet daraus die Hoffnung ab, dass es zu keiner einzigen Kündigung kommen wird. Um das zu erreichen, haben die beiden Seiten eine Betriebsvereinbarung unterzeichnet, in der sich ein Arsenal von weniger schwerwiegenden Maßnahmen findet. Frühpensionierung, Ausstieg mit Abfindung, Versetzung sind allerdings auch Einschnitte. Mancher Lebenslauf ist kaputt, einfach wird es für die 950 Betroffenen nicht. So ist die Lage. Manche Frage bleibt offen. Versäumte die alte Führung, das Unternehmen gegen Übernahmen zu schützen? Zahlen die Mitarbeiter für die teure Übernahmeschlacht? Hätte der Senat mehr tun müssen? Ist eine Solidaritätsadresse am Werkstor, wie sie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit jüngst abgab, nicht ein bisschen billig? Vorbei. Die Antworten führen zu nichts. Jetzt geht es darum, Bayer Schering Pharma zum Erfolg zu führen. Dann wird auch wieder eingestellt. Und vielleicht findet sich in Berlin mal wieder so eine Gründerpersönlichkeit wie Ernst Schering, der vor 156 Jahren eine Apotheke kaufte und daraus ein Imperium machte. mod

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