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Neuer Generalinspekteur: Drehende Winde

Für den Umgang mit Affären gibt es kein Patentrezept. Manchmal funktioniert stoische Ruhe.

Für den Umgang mit Affären gibt es kein Patentrezept. Manchmal funktioniert stoische Ruhe. Karl-Theodor zu Guttenberg probiert eher: stoische Beschleunigung. Der alte Generalinspekteur hat ihm gerade den Krieg um die Ehre erklärt, da ernennt Guttenberg schon den neuen. General Wieker wird rasch merken, dass seine derzeitige Verwendung als Stabschef der Isaf in Kabul vergleichsweise unaufregend war. Sein Vorgänger hat das Amt des ersten Soldaten der Republik zur militärischen und militärpolitischen Schlüsselstelle ausgebaut. Viel Verantwortung, und das zu einer Zeit, da sich in der Debatte der Wind zu drehen beginnt. Die SPD-Führung hat in der großen Koalition immer zum Einsatz in Afghanistan gestanden, schon aus Sorge vor dem Etikett der vaterlandslosen Gesellen. In der Oppositions-SPD, in Guttenbergs CSU, in Westerwelles FDP darf man derlei Standfestigkeit nicht voraussetzen. Gewiss, Wolfgang Kubicki war immer schon flott dabei. Trotzdem ist beachtlich, dass da ein führendes Mitglied einer Regierungspartei die Rechnung „Bildung statt Gewehre“ aufmacht, bisher eine Losung für linke Friedensdemos. Der schnelle Minister wird sich noch wundern, wer ihn alles zu überholen versucht. bib

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