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Meinung: Neuer Terror in Israel: Anschlag auf die letzte Hoffnung

Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz gegen Terror. Der Anschlag im Herzen von West-Jerusalem hat deshalb niemanden überrascht.

Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz gegen Terror. Der Anschlag im Herzen von West-Jerusalem hat deshalb niemanden überrascht. Dutzende Anschlagsversuche sind in der letzten Zeit verhindert worden oder missglückt. Israel hat mit der umstrittenenen Liquidierung von Drahtziehern und Hintermännern sicherlich auch einige Aktionen unterbunden. Doch ebenso wenig wie jeder Anschlag verhindert werden kann, ist es möglich, den Terror allein mit militärischen Mitteln einzudämmen, wie dies die Rechtsaußen in Israels Regierung und Ministerpräsident Scharon glauben. Nicht übersehen werden darf auch der politische Kontext: Der amerikanische Sondergesandte Sutherfield befindet sich in Jerusalem, um herauszufinden, ob und wie der Waffenstillstand gemäß dem Tenet-Plan endlich umgesetzt werden kann. Die negative Antwort konnte er persönlich hören, denn die Explosion war in der ganzen Stadt vernehmbar. Jassir Arafat wiederum hatte für den Abend eine erste Koordinationssitzung mit Parlamentariern und Oppositionsführern einberufen, um eine Einheitsfront gegen Israel zu bilden. Mit dem Anschlag machten ihm die extremsten Islamisten nun klar, dass für sie nur eine gemeinsame Strategie des gewaltsamen Kampfes gegen Israel in Frage kommt. Der Selbstmordattentäter von Jerusalem hat nicht nur wahrscheinlich 18 Unschuldige mit sich in den Tod gerissen, sondern auch den ohnehin schwachen Hoffnungen auf einen Waffenstillstand oder auch nur Verhandlungen darüber den Garaus gemacht.

cal

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