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Meinung: Nichts bemäntelt

Christian Klar – immer noch ein Terrorist, zur Umkehr nicht bereit? Einer, der nichts gelernt hat in 24 Jahren Haft?

Christian Klar – immer noch ein Terrorist, zur Umkehr nicht bereit? Einer, der nichts gelernt hat in 24 Jahren Haft? Auf den ersten Blick ist das so. Er musste doch wissen, dass seine erste öffentliche Äußerung nach Beginn der Debatte über das Gnadengesuch nicht auf Dauer unbemerkt bleiben würde. Er musste wissen, dass das Grußwort genau gehört werden würde, sehr kritisch sogar. Dennoch hat er es sprechen lassen. Der Text hat einen Ton, der so furchtbar gestrig klingt. Aber: Klar hat nicht zum bewaffneten Kampf aufgerufen, sondern im Inhalt eine Position vertreten, die auch von anderen, gesellschaftlich nicht verdächtigen Organisationen und Kräften zu hören ist. Gegen Kapitalismus zu sein, ist nicht verboten. Ihn überwinden zu wollen, genauso wenig. Attac, linke Gewerkschafter, Teile der PDS sind dieser Auffassung. Klar ist nach Jahrzehnten hinter Gittern völlig unzulänglich in einer annähernd korrekten Darstellung seiner selbst. Er wollte offenkundig gesamtpolitisch argumentieren. Heraus kam: erschreckend Verquastes. Aber immerhin zeigt sich daran, dass dieser Ex-Terrorist nicht hinterlistig taktisch denkt. Er hat seine Ziele nicht bemäntelt. Bei ihm weiß man, woran man ist. Der Bundespräsident, von dem Klar die Gnade erbat, auch. cas

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