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Meinung: Noch ein Stammesrat

Die Berliner CDU hat viele Probleme. Sie hat eine schlimme Wahlschlappe erlitten, für die anderen Parteien ist sie nicht bündnisfähig, und die Bundespartei ignoriert den hauptstädtischen Landesverband.

Die Berliner CDU hat viele Probleme. Sie hat eine schlimme Wahlschlappe erlitten, für die anderen Parteien ist sie nicht bündnisfähig, und die Bundespartei ignoriert den hauptstädtischen Landesverband. Aber das größte Problem ist: Die Berliner Christdemokraten sind führungslos. Der langjährige und ehemals so mächtige CDU-Landeschef Eberhard Diepgen hat sich selbst der Führungskraft beraubt, indem er seinen Abschied vom höchsten Parteiamt schon mehrfach bekannt gab, aber erst im späten Frühjahr 2002 gehen wird. Bis dahin kann er die Partei nur noch verwalten, und wenn Diepgen Pech hat, muss er nun auch auf die Spitzenkandidatur für den Bundestag verzichten. Seine Rolle als CDU-Landeschef hat er seit dem Wahlkampf ohnehin nur halbherzig wahrgenommen. Wer füllt das innerparteiliche Machtvakuum aus? Der junge CDU-Fraktionschef Frank Steffel nicht - er agiert wirkungs- und hilflos. Ersatzweise regiert der "Stammesrat" der zwölf Bezirkschefs die Berliner CDU. Derzeit will niemand diesen Landesverband haben. Nicht mal geschenkt.

za

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