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Nordafrika: Europas Pulverfass

Die Lunte auf der anderen Seite des Mittelmeeres glimmt schon ziemlich lange. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Pulverfass in Nordafrika explodiert.

Auch Diktatoren, wie Tunesiens Staatschef Ben Ali, können irgendwann nicht mehr die jahrelang angestaute Frustration des Volkes kontrollieren. Den Zorn über mangelnde Bürgerfreiheiten, Korruption der Mächtigen und über fehlende wirtschaftliche wie politische Perspektiven.

Da gibt es zwischen den drei Nachbarn Tunesien, Algerien und Marokko wenig Unterschiede: Herrscher, die wie Despoten regieren. Eine sehr große junge, gut ausgebildete, aber verarmte Bevölkerungsschicht, die den Glauben an die Zukunft verloren hat; und eine Flucht in den islamistischen Fundamentalismus, der mit Gewalt im Zaum gehalten wird. Hinzu gesellt sich der unschöne Eindruck, dass Europa über Untaten hinwegsieht und die nordafrikanischen Regimes verhätschelt. Weil sie als das kleinere Übel gelten und als Europas Rohstofflieferanten unentbehrlich werden.

Die soziale Revolte in Tunesien ruft plötzlich in Erinnerung, dass die teuer erkaufte Ruhe und Stabilität im tunesischen Urlaubsparadies ziemlich trügerisch war.

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