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Meinung: Nur keine Experimente

FRAKTIONEN FORDERN KLONVERBOT

Für die Bundesregierung ist dieser Antrag der Beleg für ihr Scheitern. Politiker von Union, SPD und Grünen fordern die Exekutive auf, einen Kurswechsel in der AntiKlonpolitik zu vollziehen. Deutschland soll fortan bei den UN für eine umfassende Konvention zur Ächtung des Klonens kämpfen, die sowohl das reproduktive als auch das therapeutische Klonen umfasst. Bislang hatte Berlin für ein Zwei-Schritte-Modell geworben, um wenigstens das reproduktive Klonen so schnell wie möglich zu verbieten. Diese Minimallösung aber ließ sich nicht durchsetzen, weil etliche Staaten gleich alles in einer Konvention verbieten wollten. Die Biopolitiker im Bundestag folgen nun dieser Maximalposition und zwingen die Regierung zum Kurswechsel. Grund zur Freude ist das nicht. Menschen-Experimente wie die Zeugung des Klonkindes „Eve“ hätten eine Ächtung verdient. Kein Staat der Erde, nicht mal Nordkorea oder der Irak, heißen das reproduktive Klonen gut. Eine Konvention gegen diese widerlichste aller Klonformen hätten alle Länder der Erde guten Gewissens unterzeichnen können. Es wäre ein klares Statement gewesen. Mit dem neuen Kurs der Bundesrepublik wird man allenfalls ein schwammiges Signal aushandeln können, hinter dem nur ein Teil der Weltgemeinschaft steht. Manchmal ist weniger eben doch mehr. mfk

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