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Obamas Strategie für Afghanistan: Amerika geht in Führung

Die Botschaft ist klar: Der Westen muss mehr tun, wenn er Sicherheit in Afghanistan schaffen will. Warum hält kein deutscher Politiker eine so deutliche Rede zu Afghanistan?

Die Kontrolle entgleitet, das Nachbarland Pakistan ist zu einem noch größeren Problem geworden. Von dort planen Al Qaida und Taliban Angriffe auf westliche Truppen in Afghanistan, aber auch neue Terroranschläge auf Städte rund um die Welt. Zur eigenen Sicherheit muss der Westen mehr tun, um ihnen das Handwerk zu legen. Barack Obama spricht das offen aus – und er ist bereit, zu handeln, trotz Wirtschaftskrise und Budgetproblemen. In Europa geben die Politiker von seiner Botschaft das wieder, was daheim gut ankommt, in Deutschland zum Beispiel die Forderung, den zivilen Aufbau zu verstärken. Den unpopulären Teil, dass auch mehr Truppen gebraucht werden, übergehen sie lieber. Das hat Folgen. In ein paar Monaten werden die USA doppelt so viele Soldaten in Afghanistan stellen wie alle Verbündeten zusammen. Derzeit halten sie sich noch die Waage, auch was die Mitsprache bei Strategie und Zielen angeht. Amerika wird die Führung beanspruchen, wenn es die Hauptlast trägt. Erneut erweist sich: Obama macht vieles anders als Bush, und die meisten Politikwechsel sind in Europas Sinn. Aber das heißt nicht automatisch, dass er für die Partner ein bequemerer Präsident ist. cvm

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