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Meinung: Ohne Plan

TÜRKISCHE PANZER IM NORDEN IRAKS

Die türkische Armee schickt Panzer in den Irak, die dortigen Kurden fürchten um ihre Autonomie und warnen vor einer bewaffneten Auseinandersetzung. Schon bevor ein Krieg gegen Saddam Hussein begonnen hat, ist der Machtkampf um den Norden Iraks voll entbrannt. Das zeigt die Schwäche der amerikanischen Kriegspläne: Washington hat kein Rezept für eine Nachkriegsordnung. Zwischen Türken und Kurden könnten schon bald blutige Kämpfe um die Kontrolle Nordiraks losbrechen. Dabei will das keine der beiden Seiten – sie haben sich seit dem letzten Golfkrieg miteinander arrangiert. Die Kurden schufen unter dem Schutz der Flugverbotszone eine Selbstverwaltung; die Türken können mit der kurdischen Autonomie leben, weil diese von ihnen abhängig ist, schließlich dürfen Amerikaner und Briten nur mit Genehmigung des türkischen Parlamentes die nördliche Flugverbotszone überwachen. Doch dieser Status quo endet, wenn Saddam Hussein entmachtet wird und ein neuer Irak entsteht. Was den Kurden vorschwebt – ein kurdisches Bundesland in einem föderativen Irak – ist für die Türken ein Albtraum, weil sie darin die Ansätze zu einem Kurdenstaat sehen. Den USA ist es nicht gelungen, diesen Interessensgegensatz aufzulösen. Das Erschreckende an dieser Entwicklung ist, dass sie nur ein kleiner Vorgeschmack sein könnte auf die Probleme, die der Region nach einem Krieg gegen den Irak bevorstehen. sei

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