zum Hauptinhalt

Organspendereform: Noch zu retten

Mit der Organspendereform, über die am Freitag im Bundestag abgestimmt wird, bewegen sich die Politiker auf dünnem Eis. Der Paragraf 14 erlaubt unter bestimmten Umständen die Weitergabe von Spenderdaten an die Pharmaindustrie.

Mit der Organspendereform, über die am Freitag im Bundestag abgestimmt wird, bewegen sich die Politiker auf dünnem Eis. Der Paragraf 14 erlaubt unter bestimmten Umständen die Weitergabe von Spenderdaten an die Pharmaindustrie. Dabei ist das Ziel des Gesetzes ehrenwert. Es soll die Bereitschaft zur Organspende zu erhöhen – und Leben retten. Keiner soll sich mehr der unbequemen Frage entziehen dürfen, wie es mit seiner persönlichen Spendenbereitschaft aussieht. Das ist legitim, womöglich auch erfolgversprechend. Es funktioniert aber nur, wenn keiner das Gefühl hat, zu etwas gedrängt zu werden, das er nicht möchte. Und es bedarf eines vertrauenswürdigen Systems. Die Ängste sind groß, der berechtigten Fragen viele. Bin ich wirklich tot, wenn Ärzte mir Organe entnehmen? Können Angehörige würdevoll Abschied nehmen? Ist mein Körper vor Geschäftemachern geschützt? Unterlässt man aus Begehrlichkeit lebensrettende Maßnahmen? Oder hält man mich, damit alles funktioniert, zu lange künstlich am Leben? Wenn jetzt noch die Sorge vor Datenmissbrauch dazukommt, könnte das alle Bemühungen zunichtemachen. Die Politiker sollten die Zugriffsmöglichkeit der Pharmaindustrie schleunigst streichen. raw

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false