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Meinung: Partner brauchen Pflege

Russland sucht die Nähe der Nato. Das war schon unter Boris Jelzin zu hören - aber da klang es wie eine Forderung nach Mitsprache, um den Spielraum der Allianz einzuschränken.

Russland sucht die Nähe der Nato. Das war schon unter Boris Jelzin zu hören - aber da klang es wie eine Forderung nach Mitsprache, um den Spielraum der Allianz einzuschränken. Bei Wladimir Putin darf man sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass er es ernst meint. Unter dem frischen Eindruck der Anschläge vom 11. September war das Bündnis gegen Terror zunächst eine Geste - und traf anfangs auf wenig Kritik in Russland. Zweieinhalb Monate später ist das anders. Putin hält dennoch daran fest, die Koalition ist belastbar. Er hat offenbar strategisch entschieden: Moskau will sich im Westen verankern, will Partner sein, nicht Gegenspieler. Der Westen muss strategisch antworten: Wie kann er Putin entgegenkommen? Der ist zwar unangefochten, wird aber über kurz oder lang belegen müssen, dass sich der Schwenk für Russland lohnt. Berlin, Washington & Co. können ein Paket schnüren: substanzielle Aufwertung des Nato-Russland-Rats, Vorbereitung des WTO-Beitritts nach Chinas Beispiel und ein phantasievoller Umgang mit Altschulden: Ein Teil könnte zur Verbesserung der russischen Justiz verwendet werden, wenn doch die westliche Wirtschaft klagt, Rechtsunsicherheit sei das größte Hindernis für Investitionen.

cvm

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