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Paulis Partei: Das Ende der Show

Für alles hat Gabriele Pauli stets Edmund Stoiber verantwortlich gemacht. Für das Ende ihrer neuen Partei trägt aber nur sie die Schuld.

Von Robert Birnbaum

Nein, es ist nicht edel und gut, einer Gescheiterten auch noch Häme hinterherzuwerfen. Aber im Falle der Gabriele Pauli ist es leider ganz und gar unumgänglich, weil nämlich dieses Scheitern irgendwie zugleich Ausdruck einer höheren Gerechtigkeit ist. Diese Frau Pauli hat seinerzeit bekanntlich Edmund Stoiber aus dem Amt hieven geholfen. Man kann sich mittlerweile fragen, ob das wirklich ein Verdienst war, weil Stoibers Abgang sich auf diese Weise als Satyrspiel vollzog und nicht als politisch überfälliger Akt der Erneuerung – aber lassen wir das. Tatsache ist, dass die einstige CSU-Landrätin seither alles, was sie politisch angefasst hat, in eine Dschungelcamp- Soap mit ihr selbst als einziger Darstellerin verwandelt hat. Das war bei Bier und Paprikachips ganz nett anzuschauen. Aber bloß weil jemand Kakerlaken aufisst (Dschungelcamp) oder dummes Zeug redet (Pauli-Camp), taugt er nicht gleich zum Volksvertreter. Das Volk hat das erkannt und ihrer „Partei“ die Unterschriften verweigert. Nur in Bayern hätt’s gereicht, aber da hat es Pauli eigenhändig vermasselt, fehlende Unterschrift. Das ist zutiefst gerecht. Wer Politik zu Quatsch erklärt und Quatsch zu Politik, der hat es nicht besser verdient, als am Langweiligsten zu scheitern, was Politik auch ausmacht: Korrektheit in der Form. bib

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