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Meinung: Politische Dummheiten

Gerhard Schröder lässt zum Ende seiner Amtszeit nichts unversucht, an die eher unangenehmen Momente seiner Kanzlerschaft zu erinnern. Erst rüpelte er in der Wahlnacht Unionskanzlerkandidatin Angela Merkel an – ein Auftritt, der nicht nur Gattin Doris zu weit ging und Schröder viel Reputation gekostet hat.

Gerhard Schröder lässt zum Ende seiner Amtszeit nichts unversucht, an die eher unangenehmen Momente seiner Kanzlerschaft zu erinnern. Erst rüpelte er in der Wahlnacht Unionskanzlerkandidatin Angela Merkel an – ein Auftritt, der nicht nur Gattin Doris zu weit ging und Schröder viel Reputation gekostet hat. Jetzt zieht er in ähnlicher Manier über Teile der eigenen Partei her. Politische Dummheit attestiert er jenen, die den autoritären Führungsstil des scheidenden SPD-Chefs Franz Müntefering beklagen und im Streit um das Amt des Generalsekretärs gegen dessen Vertrauten gestimmt haben. Wie man mit solchen Leuten umgeht, sagt Schröder auch: Rebellen muss man in die Knie zwingen. Und basta! Was will er damit bezwecken? Geht es um Abrechnung mit der SPD-Linken und deren Führungsfigur Andrea Nahles? Will er den Parteitag kommende Woche zu einem Tribunal machen? Oder verschafft da einer seinem Herzen Luft, der sich von der SPD im Stich gelassen fühlt, weil sie doch nicht so entschieden für seine erneute Kanzlerschaft gekämpft hat, wie er sich das gewünscht haben mag? Schröder, vor sieben Jahren auf dem Rücken der SPD ins Kanzleramt eingezogen, hat seine Partei oft genötigt und selten überzeugt. Erst in diesem Wahlkampf gelang ihm der Schulterschluss. Der guten Erinnerungen wegen sollte er es dabei belassen. Vielleicht hilft dem Altkanzler in spe ja ein Gedanke an den jungen SPD-Abgeordneten Schröder. Der hätte auf solcherart Machtwort gepfiffen. Zu Recht. has

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