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Meinung: Prinzipientreue

Die Kultusminister wollen die deutsche Schule verbessern. Die Lehrergewerkschaften wollen ihnen dabei helfen.

Die Kultusminister wollen die deutsche Schule verbessern. Die Lehrergewerkschaften wollen ihnen dabei helfen. Das ist auch gut so. Aber an eine wichtige Frage trauen sich die Kultusminister nicht heran. Das ist die nach wie vor zu hohe Selektivität des deutschen Schulsystems: In keinem anderen Industriestaat der Welt ist die soziale Herkunft eines Kindes so entscheidend für den Schulerfolg, zeigt die OECD-Schulstudie Pisa. Die Deutschen tun sich schwer. Die Tradition des vierklassigen Systems von Haupt-, Real-, Gesamtschule und Gymnasium ist fest verankert. Dies fängt bei der Lehrerausbildung an, spiegelt sich in der Schulorganisation und geht bis zu den Statusinteressen der Lehrer. Doch was ist der Ausweg? Der Versuch, Kinder mit herkunftsbedingten Lernnachteilen schon im Kindergarten zu fördern, ist verdienstvoll. Das Schulsystem muss insgesamt durchlässiger werden. Wenn schon die Deutschen nicht wie alle anderen Industrienationen ein integriertes Schulsystem einführen wollen, muss zumindest mehr Durchlässigkeit geschaffen werden. Ein guter Hauptschüler muß künftig leichter nach oben aufsteigen können.

rt

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