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Private Krankenversicherungen: Doppelt schwanger

Die Gleichbehandlung von Mann und Frau ist eine schöne Theorie, wer könnte dagegen sein? Doch in Gesetzesform verpackt und ökonomisch umgesetzt, wird aus dem hehren Anspruch eine für manchen unschöne Realität.

Die Gleichbehandlung von Mann und Frau ist eine schöne Theorie, wer könnte dagegen sein? Doch in Gesetzesform verpackt und ökonomisch umgesetzt, wird aus dem hehren Anspruch eine für manchen unschöne Realität. In der privaten Krankenversicherung müssen die Männer nun für die Frauen mitbezahlen. Genauer gesagt: Für deren „Risiko“, schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen. Um satte drei Prozent werden die Männerprämien deshalb steigen. Nun könnte man argumentieren, dass geschlechtsabhängige Prämien das Letzte sind, schließlich gibt es die in den gesetzlichen Kassen auch nicht und zum Kinderkriegen gehören immer zwei. Doch die Sache geht tiefer und mitten hinein in den politischen Streit um Sinn und Unsinn des Doppelsystems von gesetzlicher und privater Versicherung. Die Privaten versichern nach individuellem Risiko – wer höhere Kosten verursacht, muss mehr zahlen. Mit der Gesundheitsreform wurde dieses Prinzip bereits aufgeweicht. Nun ist ein weiteres Steinchen herausgebrochen. Bei den Privaten hält die Solidarität Einzug. Fragt sich, was sie bald noch von den andern unterscheidet. raw

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