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Protektionismus: Absurder Wettlauf

Europa spricht beim Thema Auto mit vielen, egoistischen Stimmen. Ad absurdum geführt wird der Wettlauf, die besten Maßnahmen für das eigene Land zu ergreifen, von denen, auf die es ankommt: den Autokäufern.

Ja, was denn nun, Monsieur le Président?! Mittags vergibt Frankreichs Nicolas Sarkozy ein Milliarden-Darlehen an Renault und Peugeot-Citroën. Abends warnt er im Duett mit Angela Merkel vor protektionistischen Alleingängen. EU-Wettbewerbsrecht hin oder her – die eigene Industrie ist den Franzosen schon immer näher gewesen. Aber wen stört es? Europa spricht beim Thema Auto mit vielen, egoistischen Stimmen. Das hat der weiche Kompromiss zu den CO2-Vorgaben gezeigt. Und das zeigt der Protest des tschechischen Ratspräsidenten: Das Land beheimatet drei Autohersteller und viele Zulieferer. Transatlantisch funktioniert der Egoismus auch: EU-Kommissar Verheugen fordert, Autohilfen müssten Arbeitsplätze in Europa sichern. Solange die USA mit gleicher Münze ihre Autokonzerne stützen, ist uns alles recht. Ad absurdum geführt wird der Wettlauf von denen, auf die es ankommt: den Autokäufern. Die Abwrackprämie in Frankreich nutzt vor allem deutschen Autobauern. Und hierzulande profitieren vor allem französische Kleinwagenhersteller von der deutschen „Umweltprämie“. mot

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