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Proteste in Heiligendamm: Zaungäste

Selten ist die theoretische Diskussion über den Sinn polizeilicher Schutzmaßnahmen so schnell durch die Praxis beendet worden wie im Falle des Schutzzaunes um Heiligendamm. Die Gewaltexzesse einiger Tausend, als Demonstranten getarnter Krimineller in Rostock haben gezeigt, dass der Zaun bitter nötig sein wird, damit das Gipfeltreffen überhaupt stattfinden kann.

Selten ist die theoretische Diskussion über den Sinn polizeilicher Schutzmaßnahmen so schnell durch die Praxis beendet worden wie im Falle des Schutzzaunes um Heiligendamm. Die Gewaltexzesse einiger Tausend, als Demonstranten getarnter Krimineller in Rostock haben gezeigt, dass der Zaun bitter nötig sein wird, damit das Gipfeltreffen überhaupt stattfinden kann. Gestern aber hat man auch gesehen, wo die Grenzen der Prävention sind. Ein zwölf Kilometer langer Zaun garantiert zwar eine relativ große Sicherheitszone – er ist aber auch so lang, dass ihn selbst Tausende von Polizisten nicht mehr lückenlos überwachen können. Die Demonstranten kamen, quer durch die Felder, direkt an die Gitter, ohne dass ihnen Polizeifahrzeuge den Weg durch das Gelände hätten versperren können. Dies ist das viel größere Sicherheitsrisiko als die blockierten Zufahrtsstraßen. Auch die friedlichen Demonstranten müssen sich der Gratwanderung bewusst sein, die der Einsatz nun für die Polizei bedeutet. Sie darf, weil sie die Gipfelteilnehmer schützen muss, nicht tolerieren, dass größere Gruppen den Sperrzaun überwinden. Was das heißt, kann sich jeder ausrechnen. apz

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