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Meinung: Reden ist Gold

Man muss sich ja schon darüber freuen, dass Polens Regierungschef Jaroslaw Kaczynski überhaupt nach Berlin gekommen ist, nach all dem von seiner Regierung in den vergangenen Monaten entfachten Brimborium um die deutsch-polnischen Beziehungen. Endlich gelangt das bislang fast ausschließlich mithilfe von Unterstellungen und Verleumdungen gepflegte Verhältnis damit wieder auf die Arbeitsebene.

Man muss sich ja schon darüber freuen, dass Polens Regierungschef Jaroslaw Kaczynski überhaupt nach Berlin gekommen ist, nach all dem von seiner Regierung in den vergangenen Monaten entfachten Brimborium um die deutsch-polnischen Beziehungen. Endlich gelangt das bislang fast ausschließlich mithilfe von Unterstellungen und Verleumdungen gepflegte Verhältnis damit wieder auf die Arbeitsebene. Dort gehört es auch hin, wie die Probleme um die Finanzierung des deutsch-polnischen Jugendwerks oder die Zwischenfälle im Schiffsverkehr in der Ostsee zeigen. Doch auch in Berlin gibt es durchaus Gründe zur Selbstreflexion. Hat man polnische Ängste vor deutschen Entschädigungsforderungen vor europäischen Gerichten unterschätzt? Ist es wirklich sinnvoll, ein „Zentrum gegen Vertreibungen“ unter der Trägerschaft eines deutschen Interessenverbandes anzustreben? Und ist die Angst Polens vor einer Energieerpressung durch Russland nicht verständlich – siehe das Beispiel Ukraine? Dass darüber endlich miteinander geredet wird auf beiden Seiten der Oder, ist immerhin ein Anfang. SB

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