zum Hauptinhalt

Meinung: Reden kostet Silber

DIE GESUNDHEITSREFORM

Der Effekt wäre berauschend. Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) und ihr Verhandlungspartner Horst Seehofer (CSU) erläutern am Sonntagabend fünf Millionen Deutschen die Details der Gesundheitsreform. Bei „Sabine Christiansen“. Vor den „Tagesthemen“ und gerade noch rechtzeitig, bevor die Rotationsmaschinen der Zeitungen anlaufen, um die gute Botschaft auf den Frühstückstisch derer zu transportieren, die die Show verpasst haben. Was für ein Crescendo moderner PolitikInszenierung! Und am Ende doch nur eine Kapitulation des Vernünftigen vor der schieren Macht. Denn vernünftig haben die Teilnehmer der Gesundheitskommission nun schon seit Wochen miteinander verhandelt, um einen Konsens über eine der größten Reformen der letzten Jahre zu erlangen. Ohne tölpelige Details in die Öffentlichkeit zu pusten, wie in der Hartz-Kommission, oder rechthaberisch, wie beim Polit-Talk unter Rentenprofessor Rürup. Ob es am Ende zu einer Einigung reicht, und ob diese Einigung dann auch noch zu einer Gesundung des Systems führen wird, wird man sehen. Der Stil der Gespräche tat wohl. Gerade, weil er das Publikum nicht berauscht hat und so unmodern war. asi

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false