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Regierungskrise in Italien: Am Ende

Was sich Gianfranco Fini erhofft hat, als er seine Partei letztes Jahr in Berlusconis privatem Wahl- und Kultverein „Forza Italia“ aufgehen ließ, war schon damals unerfindlich. Berlusconi jedenfalls spürt bis heute keinen Drang, einem Nachfolger zu weichen.

Was sich Gianfranco Fini erhofft hat, als er seine Partei letztes Jahr in Berlusconis privatem Wahl- und Kultverein „Forza Italia“ aufgehen ließ, war schon damals unerfindlich. Berlusconi jedenfalls spürt bis heute keinen Drang, einem Nachfolger zu weichen. Und Fini, wollte er nicht in der faden Prinz-Charles-Rolle des ewig Ungekrönten enden, musste etwas unternehmen. Als Präsident des Abgeordetenhauses mehr Staats- als Parteimann, zielte Fini mit seiner stark moralischen Kritik nicht nur auf Berlusconi persönlich, sondern auf den „Berlusconismus“, dieses inzwischen etablierte Machtsystem. Fini wollte nicht weniger als eine Revolution in der Partei. Doch das Kalkül ging nicht auf, die Partei wollte nicht mit, die Zeit war nicht reif, und weil Fini das Formen eigener Truppen vernachlässigt hatte, ist er damit gescheitert. Doch mit der Ächtung Finis hat Berlusconi sein eigenes Ende eingeläutet. Denn anders als das gerissene Umgehen von Recht und Gerichten bringt ihm das keine Punkte bei den Bürgern. Berlusconi ist angezählt, sein K. o. nahe. Nur: Wer Italien nach ihm regieren soll, weiß niemand. Es ist die Malaise eines Landes, das keine Perspektive – und keine Alternative hat. pak

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