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Meinung: Religionsgipfel: Dialog auf Augenhöhe

Die Zeichen der Zeit: Der Kanzler lädt ein zum Religionsgipfel. Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, des Zentralrats der Muslime und des der Juden in Deutschland, die gemeinsam für ein tolerantes Klima in der Gesellschaft nach den Terroranschlägen in den USA eintreten - sage keiner, das hätte keine Wirkung.

Die Zeichen der Zeit: Der Kanzler lädt ein zum Religionsgipfel. Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, des Zentralrats der Muslime und des der Juden in Deutschland, die gemeinsam für ein tolerantes Klima in der Gesellschaft nach den Terroranschlägen in den USA eintreten - sage keiner, das hätte keine Wirkung. Gerade in Zeiten der Angst werden die Religionen wieder bindungsmächtig, bieten sie vielen Orientierung. Gerhard Schröder nutzt dies. Aber es ist politisch legitim und gesellschaftlich geboten. Denn dem Terrorismus in seinem Nihilismus, der sich noch dazu nach Art einer weltweiten Sekte organisiert, müssen Werte wie Toleranz und Tugenden wie Tapferkeit entgegengehalten werden. Der interreligiöse und politische Dialog ist nötig: als Nachweis von Kultur und Mut der Demokratie, um dem Terror mit seinem dämonischen Ansatz von Chaos und Untergang den Resonanzboden zu nehmen. So wird Krisenprävention betrieben. In diesem Sinne ist hilfreich, dass sich Berlins Erzbischof Georg Sterzinsky für die Einführung islamischen Religionsunterrichts ausspricht; und dass er außerdem davor warnt, zu schnell das Religionsprivileg im Vereinsrecht zu streichen, ohne die ganze Tragweite recht zu bedenken. Mit dem Treffen beim Kanzler wird daraus ein doppeltes Signal: für einen Dialog auf Augenhöhe, zwischen den Religionen und mit der Politik. Das zum Trost.

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