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Always look on the bright side: Die "Monty Python"-Truppe

© dpa

Revival von Monty Python: Die spinnen, die Briten

And now something completely different: Jeder bejubelt die Rückkehr der Komikergreise von Monty Python. Die Truppe will mit nostalgischer Albernheit erneut Konventionen zerplatzen lassen. Erreichen Sie damit die Jugend?

"Die größte Gefahr ist, dass sich dass Publikum besser an die Texte erinnert als wir", befürchtet John Cleese. Den „Silly Walk“-Sketch, wohl der Höhepunkt im Repertoire der „Pythons“, kann er nicht mehr aufführen, da er künstliche Hüfte und Ersatzknie hat. Immer wieder musste der 74-Jährige bei der Pressekonferenz die Hand ans Ohr legen. Aber es gibt Hoffnung für den Wiedervereinigungsauftritt der Pythons am 1. Juli 2014 in London: „Wenn man über 70 ist, ist es leichter, albern zu sein.“ Die Pythons versprechen „Komik, Pathos, Musik und ein bisschen Altensex“.

„One down, five to go“ stand an der Bühnenwand, was heißen sollte, „einer ist gestorben, fünf kommen noch dran.“ Es galt dem 1989 gestorbenen Graham Chapman. Aber, wurde versichert, „wenn es einen Gott gibt, wird er bei der Schau dabei sein“.

Der letzte offizielle Live-Auftritt war 1982, 1983 erschien der letzte Film „Der Sinn des Lebens“, dann gab es 2009 in New York eine 40. Jubiläumsveranstaltung. Nur noch eine Wiederkehr der Beatles könnte das Monty-Python-Wiederzusammentreffen an nostalgischer Kraft übertreffen.

„Nun etwas ganz anderes“, hieß das Motto der Fernsehshow von „Monty Python’s Flying Circus“, die von 1969 bis 1974 auf der BBC lief und mit Buch- und Film-Fortsetzungen die Welt eroberte. Die Pythons waren die Ersten, die mit hochprozentiger Albernheit und anarchischem Humor Autorität, Pomp, Salbaderei und alle anderen offiziellen Wertsysteme wie Seifenblasen zerplatzen ließen. Der „Lumberjack Song“ oder „Always look on the bright side“ sind in über 80 Sprachen adaptiert und garantieren weltweit Karaoke-Erfolg. Auch die nachwachsende Jugend sei für die antiautoritäre Botschaft des Python-Humors empfänglich, behaupten die Pythons und berufen sich auf ihre Kinder und Enkel.

Ist hier noch ein funktionstüchtiges Komikerteam am Werk oder wird man, wie im „Parrot Sketch“, von „Ex-Pythons“ sprechen müssen? Wird es für eine abendfüllende Schau vor Fernsehpublikum auf großer Bühne reichen? Man will Altbekanntes in etwas anderer Verpackung zeigen, hat aber offenbar auch noch viel nie Gezeigtes im Archiv. Aber, warnten sie sich selbst, „Neil Diamond wurde ausgepfiffen, als er in der Albert Hall etwas Neues sang“. Tickets werden ab 25. November verkauft für Preise von 27 bis 95 Pfund – „300 Pfund billiger als die Rolling Stones“, scherzte Python Eric Idle.

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