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Rösler und Guttenberg: Noch geht’s glatt

Die Politiker Philipp Rösler und Karl-Theodor zu Guttenberg sind die Vorhut. Gut ausgebildet, postideologisch, selbstbewusst, von bemerkenswerter Glätte, smart in der Selbstbehauptung und – kühl.

Es kommt eine neue Zeit: ein Generationswechsel. Die Politiker Philipp Rösler und Karl-Theodor zu Guttenberg sind die Vorhut. Gut ausgebildet, postideologisch, selbstbewusst, von bemerkenswerter Glätte, smart in der Selbstbehauptung und – kühl. Die erste Rede Röslers als Bundesgesundheitsminister hat einen tiefen Einblick gegeben. Er beabsichtigt, das Gesundheitswesen zu sezieren. Das kann schmerzhaft werden. Nicht viel ist für ihn systemisch relevant, um ein neues Modewort der Politik anzuwenden. Respekt hat Rösler wohl, Mitleid eher nicht. Da setzt die Kühle ein, die mitunter die Schwester der Jugend ist. Oder Guttenberg. Der hatte seine Erkennungsrede schon, die zu Opel, dessen Insolvenz er das Wort redete und damit dem möglichen Jobverlust von Tausenden. Er sah den Fall von oben und nahm den Streit um Probleme der anderen unten in Kauf. Guttenberg hat profitiert, heute ist er wieder Minister in einem klassischen, strategischen Ressort. Wie überhaupt beide in strategisch wichtigen Häusern sitzen. Gesundheit ist ein Volksgut, Verteidigung eines der Volksversicherung; nebenbei wird es wichtiger als das Außenamt. Das gefällt der Kanzlerin, man kann es sehen. Nur dürfen beide sie nie alt aussehen lassen, in keiner Weise. Denn Merkel ist von ihrem Schlag – und hat die Erfahrung der Alten obendrein. Sie hat schon vielen gezeigt, wie gefährlich sie ihnen werden kann. Noch ist es ihre Zeit. cas

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