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Sanktionen: Der Iran lässt sich nicht leicht unter Druck setzen

Iran unter Druck zu setzen, ist leichter gesagt als getan. Auch die jüngste Kulisse mit Sanktionsdrohungen ist noch nicht ganz aufgebaut, da zeigen sich schon erste Risse. Russland und China verweisen auf die neuen Vorschläge Teherans, um sich einer härteren Gangart zu entziehen.

Sie wollen genauso wie die Europäer im Iran lieber Industrieanlagen bauen und Gasfelder ausbeuten, als dem Regime mit kompliziertem Spritembargo zu Leibe rücken. Und der Iran braucht nur noch zwei Jahre, dann stehen die neuen Raffinerien und es droht kein weiterer politisch brisanter Autofahrerfrust. Seit Jahren spielt Teheran nach dem gleichen Muster. Wenn sich diplomatische Gewitter zusammenbrauen, kündigt man an einigen Punkten Kompromissbereitschaft an. Sobald sich die dunklen Wolken verzogen haben, widmet man sich weiter mit voller Kraft dem Langfristziel einer Nuklearmacht.

Zwar besitzt die Atomenergiebehörde IAEO inzwischen ein breites Spektrum an Geheimd okumenten. Einen schlüssigen Nachweis, dass Teheran an einer Atombombe bastelt, enthalten sie nicht. Ohne echte iranische Kooperation wird es darum keine echten Fortschritte geben. Und hier hat der Westen seinen besten Trumpf noch nicht ausgespielt - die von US-Präsident Barack Obama angebotenen direkten Gespräche zwischen Washington und Teheran. Gerüchte über einen zweiten Brief Obamas an den Obersten Revolutionsführer Ali Chamenei machen die Runde. Und Mahmud Ahmadinedschad kalkuliert, dass eine Entspannung im Verhältnis zum "Großen Satan" ihm nicht nur auf der internationalen Bühne, sondern auch beim eigenen Volk wieder etwas mehr Ansehen verschaffen könnte.

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