zum Hauptinhalt

Schäuble vs. Lagarde: Sparen hat Konjunktur

Kein Wunder, dass Jürgen Trittin nicht mehr Außenminister werden will, wenn er es denn nach der Bundestagswahl werden kann, sondern Finanzminister. Denn der Schatzkanzler, ausgestattet mit Vetorecht bei allen Entscheidungen, macht heutzutage – neben dem Kanzler – die Außenpolitik.

Kein Wunder, dass Jürgen Trittin nicht mehr Außenminister werden will, wenn er es denn nach der Bundestagswahl werden kann, sondern Finanzminister. Denn der Schatzkanzler, ausgestattet mit Vetorecht bei allen Entscheidungen, macht heutzutage – neben dem Kanzler – die Außenpolitik. Tagungen der Finanzminister sind ganz große Politik geworden. Was von ihnen beschlossen wird, verändert die Welt; kleiner ist die Münze nicht. Es geht um viel Geld und damit um Substanz. Drum ist es ein Akt besonderer Tragweite, wie strikt Finanzminister Wolfgang Schäuble jetzt das Ansinnen der IWF-Chefin Christine Lagarde zurückgewiesen hat, dass Deutschland in Sinne der anderen Staaten ein (riesiges) Konjunkturprogramm auflegen soll. Damit wird Lagarde, die sich mit Schäuble sehr gut versteht, so nicht gerechnet haben. Aber Staaten kennen keine Freunde, sondern Interessen, und die Devise der Ablehnung ist: Im nationalen wie im internationalen Interesse liegt, dass die Bundesregierung spart. Recht hat der Minister. Nur so kann Deutschland auch in der Zukunft Lasten stemmen. Schulden haben die anderen genug, Europäer, Amerikaner. Und neben der Schuldenbremse, die in der deutschen Verfassung verankert ist, gilt auch für Staaten der Satz: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Die nächste Not kommt bestimmt. cas

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false