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Meinung: Schlimmer geht’s nimmer

Dramatischer hätten die Bürgerkriegsparteien im Irak kaum zeigen können, wie schlimm die Lage ist. Einen Tag, nachdem Tony Blair seine Irakstrategie korrigierte und die Einbeziehung von Iran und Syrien in eine Gesamtlösung forderte, wurden in Bagdad am helllichten Tage mehr als 150 Menschen aus einem Ministerium entführt – ein weiteres Indiz für den Kontrollverlust der Alliierten.

Dramatischer hätten die Bürgerkriegsparteien im Irak kaum zeigen können, wie schlimm die Lage ist. Einen Tag, nachdem Tony Blair seine Irakstrategie korrigierte und die Einbeziehung von Iran und Syrien in eine Gesamtlösung forderte, wurden in Bagdad am helllichten Tage mehr als 150 Menschen aus einem Ministerium entführt – ein weiteres Indiz für den Kontrollverlust der Alliierten. So spät Blairs Vorstoß kommt, so richtig ist er doch. Nach der Niederlage Bushs bei den Wahlen will sein engster Verbündeter die Chance nutzen, die neue amerikanische Debatte über Wege aus dem Chaos zu beeinflussen. Dabei nähert er sich der Position, die neben Deutschland auch andere EU-Länder vertreten. Nur: Der Wunsch nach Einbindung des Iran und Syriens wird nichts bewegen, solange die US- Regierung ihn sich nicht zu eigen macht. Denn das Regime in Teheran, das im Atomkonflikt stur bleibt und Terroristen unterstützt, hat wie das in Damaskus Interessen, die nur die USA erfüllen können. Es geht vor allem um Sicherheitsgarantien und regionale Hegemonie. Daran anzusetzen, mag angesichts des Desasters im Irak nicht sehr aussichtsreich erscheinen. Der andere Weg aber hat sich schon als katastrophal erwiesen. hmt

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