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Meinung: Schlimmer wird’s immer

Es zeigt sich immer wieder: Von der politischen Bühne abzutreten, ist eine Kunst. Der Bayer Edmund Stoiber, der nicht abtreten will, hat in seiner Partei einen Machtkampf ausgelöst.

Es zeigt sich immer wieder: Von der politischen Bühne abzutreten, ist eine Kunst. Der Bayer Edmund Stoiber, der nicht abtreten will, hat in seiner Partei einen Machtkampf ausgelöst. Der Brandenburger Jörg Schönbohm, der loslassen will, seinen Abgang aber zu früh verkündete, ebenfalls. Seitdem ist bei den märkischen Christdemokraten die Hölle los. Der jüngste Akt in diesem Intrigantenstadl um seine Nachfolge: Der Ehrgeizling Sven Petke, der wegen der E-Mail-Affäre als Generalsekretär zurücktreten musste, lässt im Landesvorstand seine Truppen tanzen. Unterstützt von seiner Ehefrau, der Vizevorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion Katherina Reiche, wird die Abwesenheit des Gegenkandidaten und Wirtschaftsministers Ulrich Junghanns und einiger seiner Unterstützer genutzt, um im rechten Moment eine Wahlempfehlung für Petke durchzuboxen. Ein falsches Spiel, das da getrieben wird, ohne Stil und Anstand. Und kurzsichtig ist es dazu, weil es Petke eher schaden als nutzen dürfte. Und weil man auch nach dem Wahlparteitag am 27. Januar miteinander umgehen muss – egal wer gewinnt. Die Gräben zwischen den beiden Lagern sind inzwischen aber so tief, dass das kaum noch möglich scheint. So steht die märkische CDU am Ende der Ära Schönbohm vielleicht noch schlimmer da als vorher, nämlich als heillos zerstrittener Haufen. ma

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