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Meinung: Schönen Dank auch

Josef Ackermann bleibt Chef der Deutschen Bank. Der Aufsichtsrat hat am Mittwoch seinen Vertrag bis ins Jahr 2010 verlängert.

Josef Ackermann bleibt Chef der Deutschen Bank. Der Aufsichtsrat hat am Mittwoch seinen Vertrag bis ins Jahr 2010 verlängert. Eine Überraschung? Wollte man feierlich werden, könnte man die Vertragsverlängerung als Belohnung für herausragende Leistungen würdigen. Denn Ackermann wird heute Geschäftszahlen für 2005 präsentieren, die so glänzend sind, dass kein Aufsichtsrat dieser Welt einen Vorstand dafür bestrafen würde. 3,7 Milliarden Euro Jahresüberschuss, 25 Prozent Eigenkapitalrendite. Die „Bank des Jahres 2005“ hat wieder Anschluss an die internationale Finanzgemeinde gewonnen. Die Aktionäre und ihre Vertreter im Aufsichtsrat bedanken sich: Weiter so! Und der Mannesmann-Prozess, das Immobilienfonds-Drama, die juristische Schlappe gegen Leo Kirch, der Kahlschlag beim Personal, die öffentlichen Rücktrittsforderungen? Man kann Ackermanns Weiterbeschäftigung auch pragmatisch sehen: der Aufsichtsrat hatte keine Alternative – und er wollte keine. Es gibt niemanden in der Deutschen Bank, der Ackermanns Rolle als Moderator zwischen Investmentbanking und Privatkundengeschäft heute übernehmen könnte. Und Ackermann hat alles getan, um die Karriere eines Kronprinzen (samt Fürsprechern im Aufsichtsrat) zu verhindern. Dass sein schlechtes Image zu einem Problem für die Bank werden könnte, hat Ackermann stets geleugnet. Solange die Zahlen stimmen, hat der Spitzenmanager mit dem Spitzengehalt Recht. Es darf nur nicht anders kommen. mot

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