zum Hauptinhalt

Schufa: Die Sammelwütigen

Das ging schnell. Kaum war das Projekt bekannt geworden, ist es schon wieder gestorben.

Das ging schnell. Kaum war das Projekt bekannt geworden, ist es schon wieder gestorben. Der geballte Protest von Daten-, Verbraucherschützern und Ministerinnen hat Wirkung gezeigt: Das Hasso-Plattner-Institut, das für die Schufa Ideen entwickeln sollte, wie man das Internet nach Informationen über die (mangelnde) Bonität der User durchsuchen könnte, hat den Forschungsvertrag gekündigt. Zum Glück. Denn bereits heute sind über 62 Millionen Deutsche bei der Schufa gespeichert. Jeder Handyvertrag, den man schließt, jede Versandhausbestellung, die man per Rechnung bezahlen will, wird dort registriert – auch wenn man sich gar nichts zuschulden kommen lässt. Ihre Datensammelwut verkauft die Schufa als Verbraucherschutz: Mit einer positiven Schufa-Auskunft kämen die Bürger günstig an Wohnungen, Kredite oder Leasingverträge. Doch das ist noch nicht einmal die halbe Wahrheit. Denn die treibende Kraft hinter der Schufa ist die Wirtschaft. Banken, Händler, Handyanbieter zahlen für Daten über ihre Kunden. Allerdings verlangen sie dafür solide Informationen – die man in Chatrooms oder bei Facebook kaum finden dürfte. Gut also, dass das Projekt abgeblasen ist. Für die Wirtschaft, die Bürger – und die Schufa selbst. hej

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false