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Seehofer, Beck und Hartz IV: Aufgepasst Mädels

Böhmer, Seehofer und Beck haben den beiden gescheiterten Verhandlungführerinnen Ursula von der Leyen und Manuela Schwesig gezeigt, wie man große Autos in schmale Lücken einparkt. Die Hartz-IV-Verhandlungen gehen in die zweite Runde.

Von Antje Sirleschtov

Niemals sei es um Taktik gegangen, hat Kurt Beck (SPD) mit treuem Blick versichert. Und auch Horst Seehofer (CSU) schwört, man habe die Menschen und nichts als die Menschen im Blick. Von wegen. Ganz und gar eigennützig haben die Ministerpräsidenten Beck, Seehofer und Wolfgang Böhmer die eigentlich schon beendeten Hartz-IV-Verhandlungen in die zweite Runde geschickt. Klar, die politische Blamage, sich in einer so wichtigen Sache nicht einigen zu können, hat auch am Ego der drei gekratzt. Doch mehr noch wog, dass im Topf einige Milliarden Euro für die Kommunen liegen: Die Sozialhilfe für arme Alte, das Bildungspaket und mehr Geld für die Unterkunftskosten der Langzeitarbeitslosen. Selten bekommen Landesfürsten die Gelegenheit, sich zu Hause mit einem Scheck so beliebt zu machen. Oder eben Dresche einzustecken, wenn sie den Scheck nicht einlösen. Böhmer, Seehofer und Beck – drei erfahrene Recken – haben die Chance ergriffen. Tja, und aufgepasst Mädels: Ganz nebenbei haben die Herren den beiden gescheiterten Verhandlungführerinnen Ursula von der Leyen (CDU) und Manuela Schwesig (SPD) auch noch gezeigt, wie man das macht: große Autos in schmale Lücken einparken.

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