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Meinung: Selbst ist der Bauer

Das haben wir nun vom globalisierten Schweinestall: Ein krimineller Zulieferer der Futtermittelindustrie reicht, um die Landwirtschaft in halb Europa lahm zu legen. 1800 Bauernhöfe sind in Deutschland gesperrt, weil sie auf der Kundenliste von Mischfutterproduzenten stehen, die von einer inzwischen bankrotten belgischen Firma hormonverseuchten Zuckersirup gekauft hatten.

Das haben wir nun vom globalisierten Schweinestall: Ein krimineller Zulieferer der Futtermittelindustrie reicht, um die Landwirtschaft in halb Europa lahm zu legen. 1800 Bauernhöfe sind in Deutschland gesperrt, weil sie auf der Kundenliste von Mischfutterproduzenten stehen, die von einer inzwischen bankrotten belgischen Firma hormonverseuchten Zuckersirup gekauft hatten. Die meisten Höfe produzieren höchstens noch 30 Prozent ihres Viehfutters selbst. Alles andere wird zugekauft. Gern genommen werden dafür Abfälle aus der Lebensmittelindustrie – und offensichtlich auch aus der Arzneimittelproduktion. Ein irischer Pharmakonzern hatte zunächst Zuckerabfälle, später gleich den ganzen Ausschuss aus der Hormonproduktion auf diese Weise günstig untergebracht. Damit hat sich das Unternehmen die Kosten für die teure Entsorgung gespart und sein belgischer Geschäftspartner glaubte sogar, gleich doppelt Geld verdienen zu können. Bezahlen tun dafür nun die Bauern, die ihre Produkte nicht mehr vermarkten dürfen. Und die Verbraucher, die, ohne es zu wissen, mit Verhütungsmitteln gefüttert wurden. Vermutlich lassen sich solche Skandale nie ganz verhindern. Aber wenn die Bauern ihr Viehfutter wieder selbst produzieren würden, könnten sie zumindest auf Medikamentenmüll im Trog verzichten. deh

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