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Meinung: Sicherheitsbericht: Zweierlei Maß

Deutschland sei eines der sichersten Länder. Sagt die Bundesregierung.

Deutschland sei eines der sichersten Länder. Sagt die Bundesregierung. Wirklich? 35 Prozent der Bürger wollen ihre ausländischen Nachbarn bei hoher Arbeitslosigkeit hinauswerfen, ihnen jede politische Betätigung und die Eheschließung mit Deutschen verbieten. Das steht zumindest im "Ersten Periodischen Sicherheitsbericht", den die Minister Herta Däubler-Gmelin und Otto Schily am Mittwoch vorlegten. Demnach leben wir auch in einem Land, in dem es Korruption gibt, aber keine sicheren Daten darüber. Und in einem Land, in dem "der Menschenhandel sich etabliert hat". Das ist nicht gerade das Bild, das man von einem sicheren Land erwartet. Die Minister jedoch sagen, Deutschland sei ein solches. Könnte es sein, dass da etwas nicht zusammenpasst? Sicherheit jedenfalls hat mehr mit Sicherheitsempfinden denn mit Statistik zu tun. Dass in Johannesburg mehr gemordet wird als in München, ist richtig, hilft dem Berliner aber nur bedingt. Die Deutschen sind ein Volk, das sich derzeit gar nicht sicher fühlt. Das ist messbar. Die hitzige Debatte ums "Wegsperren" von Triebtätern ist ein Maß - ein untrügliches.

rvr

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