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Meinung: Soziale Schieflage

„Davon kann man nicht leben“ vom 22. Dezember Wohl wahr: Altersarmut hat ein weibliches Gesicht.

„Davon kann man nicht leben“

vom 22. Dezember

Wohl wahr: Altersarmut hat ein weibliches Gesicht. Warum? „Relativ viele Frauen mit Kindern arbeiten nicht.“ Kinder großziehen ist also keine Arbeit, Herr Rüttgers? Oder vielleicht doch? Männer wissen das doch im Allgemeinen besser, sind sie doch lieber erwerbstätig. Wohingegen die Teilzeitbeschäftigung in der Regel eine Frauendomäne ist, von der sich im Alter wahrlich nicht üppig leben lässt. Leider ist die Verwechslung von Erwerbstätigkeit und Arbeit in den Medien an der Tagesordnung und wird gemeinhin gedankenlos überlesen und überhört, schlimmer noch: dieser Sprachgebrauch zeigt, wie stark die Geringschätzung von „Frauenarbeit“ im Unterbewusstsein verankert ist. Dass dieser Lapsus Politikern passiert, ist peinlich. Sie haben wohl nie richtig gearbeitet, sind eben erwerbstätig. Davon kann man leben.

Liselotte Ernst, Berlin-Tiergarten

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