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Meinung: Sozialistisches Jägerlatein

Ja, auch in dieser Redaktion bestehen Vorurteile gegen die PDS. Viele Kollegen halten sie immer noch für sozialistisch, für eine Partei, die den Reichen nimmt, den Armen gibt und dem Großkapital und seinen Knechten keinen Fußbreit weicht.

Ja, auch in dieser Redaktion bestehen Vorurteile gegen die PDS. Viele Kollegen halten sie immer noch für sozialistisch, für eine Partei, die den Reichen nimmt, den Armen gibt und dem Großkapital und seinen Knechten keinen Fußbreit weicht. Denn so steht es schon geschrieben zwischen den Zeilen der Marx-Engels-Gesamtausgabe. Ein ordentlicher Sozialist wird folglich alles gutheißen, was schon vor der Revolution die Verelendung der Massen bremst, beispielsweise eine Luxussteuer, so hoch, dass die verhassten westelbischen Junker mit ihren Allradfahrzeugen und handgearbeiteten englischen Doppelflinten aus den Wäldern flüchten, hilflos das Gewaff bleckend wie die zur Unzeit beschlagene Bache. Diese Steuer gibt es in Brandenburg – aber da zeigt die PDS plötzlich ihr liberalstes Gesicht. Fort mit der Jagdsteuer! fordert sie. Ja, ist denn niemand mehr sicher vor dem Gedankengut der fiskalischen Warmduscher in der FDP? Jagd sei ein wichtiger Bestandteil des Lebens im ländlichen Raum, hält man uns entgegen, verantwortungsvolle Arbeit von 16000 Jägern. Wenn die nicht das Wild stoppen, wer dann? Die Förster, könnte die Antwort lauten. Allerdings sind das bedeutend weniger als 16000, und beim Wählen ist bekanntlich jede Partei sich selbst die nächste. Gut, dass nicht auch noch das Schwarzwild zur Urne geht.

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