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Meinung: Spiel mit Zahlen

KRANKENKASSENBEITRÄGE STEIGEN

Es ist wie eine misslungene Diät mit JojoEffekt: Beiträge rauf, Beiträge runter. Ab diesem Freitag verlangen 20 Betriebskrankenkassen mehr Geld von ihren Versicherten. Dabei sollten die Beiträge auf durchschnittlich 13,6 Prozent im kommenden Jahr sinken. Das haben uns zumindest Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und der CSU-Sozialexperte Seehofer gerade noch versprochen. Damit haben sie große Erwartungen geweckt, die in vielen Fällen zu Enttäuschungen führen werden. Denn das Wissen, dass die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung im Durchschnitt sinken werden, ist wenig aufschlussreich. Ob auch die eigene Krankenkasse im kommenden Jahr dabei sein wird, wann und in welchem Umfang niedrigere Beitragssätze kommen, das ist kaum voraussehbar. Genauso wenig, wie der kassenweite Satz, bei dem wir 2004 landen werden. Erstens sind manche der Einsparungen noch ungewiss. Zweitens kann niemand wissen, von welchem Niveau AOK, Barmer und Co. am Jahresende herunterrechnen müssen. Derzeit beträgt der durchschnittliche Kassenbeitrag offiziell 14,3 Prozent. Nicht nur wegen der jüngsten Beitragserhöhungen sind es aber mit Sicherheit schon jetzt 14,5 Prozent. Ganz zu schweigen davon, bei welchem Niveau wir möglicherweise am Jahresende landen werden, wenn die Ausgaben der Krankenkassen weiter steigen. Die versprochene Zielmarke 13,6 Prozent rückt in immer weitere Ferne. Leider. Vielleicht hätten die Unterhändler von Regierung und Opposition den Mund weniger voll nehmen sollen. Dann wären die Enttäuschungen nicht vorprogrammiert gewesen. ce

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