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Spreedreieck: Senator Sarrazin auf der Flucht

Mit dem Argument, dass ihn das alles sowieso nichts angeht, entzog sich Finanzsenator Sarrazin unangenehmen Fragen der Opposition zum Grundstück am Spreedreieck. Die will sich das nicht bieten lassen - zu Recht. Ein Kommentar.

Als es konkret wurde, ergriff der Finanzsenator die Flucht. Er habe einen wichtigen Termin, sagte Thilo Sarrazin im Hauptausschuss, außerdem gehe ihn das alles sowieso nichts an und deswegen beantworte er keine Fragen mehr. Sprach’s und verschwand. So will ihn die Opposition nicht davonkommen lassen, und sie hat recht. Denn selbst wenn Sarrazin am Ende der Affäre um das Spreedreieck an der Friedrichstraße sich persönlich nichts hat zuschulden kommen lassen, ist es seine Pflicht als zuständiger Senator, alle Fragen der Abgeordneten zu beantworten. Und mit seiner simplen Rechnung, das Land habe am Ende ein Geschäft gemacht, kann ein Finanzsenator nicht durchkommen. Selbst wenn man akzeptiert, dass Berlin durch die verkorksten Grundstücksverkäufe drei Millionen Euro Gewinn eingestrichen hat, wie Sarrazin sagt, muss sich der Senator fragen lassen: Was hat Berlin als Gegenleistung hergegeben? Mehrere tausend Quadratmeter Bauland in der allerbesten Innenstadtlage, direkt am Bahnhof Friedrichstraße, an der Spree, halb zwischen Kanzleramt und Museumsinsel. Für diese Lage, das wird selbst Sarrazin anerkennen müssen, sind drei Millionen kein Geschäft, sondern nur eins: lächerlich. oew

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