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Meinung: Stasi-Akten: Es ist Birthlers Amt

Der Fall Ingo Dubinski, also der des Moderators, dem Vorwürfe einer Stasi-Mitarbeit gemacht worden sind, erinnert daran: Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Marianne Birthler, ist jetzt ein Jahr im Amt. Und es erinnert daran, wovon dieses Jahr nach Gauck geprägt war - von Auseinandersetzungen.

Der Fall Ingo Dubinski, also der des Moderators, dem Vorwürfe einer Stasi-Mitarbeit gemacht worden sind, erinnert daran: Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Marianne Birthler, ist jetzt ein Jahr im Amt. Und es erinnert daran, wovon dieses Jahr nach Gauck geprägt war - von Auseinandersetzungen. Birthler hat sie, was die künftige Herausgabe von Stasi-Akten zu Personen der Zeitgeschichte angeht, noch nicht überstanden, geschweige denn gewonnen. Darüber wird das nächste Urteil im Streit um die Kohl-Unterlagen Aufschluss geben. Aber sie hat unaufgeregt Hartnäckigkeit gezeigt. In der Causa des Altkanzlers, aber auch allgemein. Der offenkundige Versuch, die Arbeit ihrer Behörden, sagen wir neutral: neu auszurichten, ist noch nicht gelungen. Das kann Birthler, nicht neutral ausgedrückt, durchaus als einen kleinen Sieg verbuchen. Wie wichtig ihre Behörde auch für die Zukunft ist, zeigt das unverändert hohe Interesse, belegt durch die vielen Anfragen auf Akteneinsicht. Sie kommen zunehmend auch aus dem Ausland. Das Unrecht der Vergangenheit in der versunkenen DDR zu erforschen, bleibt Auftrag, der Rest Auslegungsfrage. Ob Otto Schily, der Bundesinnenminister, es sich leichter mit Marianne Birthler vorgestellt hat? Dass sie es ihm mitunter ganz schön schwer macht, lässt sich vielleicht mit ihrem Lebensweg als Bürgerrechtlerin und Bündnisgrüne erklären. Es ist aber auch im Sinne der Behörde.

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