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Meinung: Teilen und Herrschen

Mahmud Abbas lockt. Der Palästinenserpräsident will seine politischen Hauptrivalen, die Hamas, an der Macht beteiligen.

Mahmud Abbas lockt. Der Palästinenserpräsident will seine politischen Hauptrivalen, die Hamas, an der Macht beteiligen. Damit hofft er, dass der Gazastreifen nach dem Abzug der israelischen Siedler nicht im Chaos versinkt. Hamas unterhält in der Küstenregion ein Netz von kommunalen Diensten, erledigt also quasistaatliche Aufgaben. Ihre Abgeordneten genießen – anders als die Fatah-Vertreter – den Ruf, unbestechlich zu sein. Die Wahlen zum Parlament hat Abbas zwar auf den Winter verschoben und damit der korrupten Arafat-Garde einen letzten Aufschub verschafft. Im Gegenzug bietet er jetzt der Hamas den Eintritt in die Regierung an. Denn die offene Konfrontation mit den Islamisten, die bei einer beträchtlichen Minderheit der Bevölkerung Ansehen und Respekt genießen, kann er nicht gewinnen – so sein Kalkül. Einbinden aber heißt Teilen – der Macht und auch der Verantwortung. Abbas wäre dazu bereit – vielleicht ein erster Schritt auf dem langen Rückweg der Hamas von der Gewalt zur Politik. M.G.

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