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Meinung: Terror gegen USA: Das Ausland reagiert - Die Welt will im Kampf gegen Terror zusammenstehen

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat dazu aufgerufen, den "Terrorismus entschlossen zu bekämpfen, wo immer er sich zeigt". Indirekt warnte er jedoch vor übereilten Racheakten: "In solchen Situationen ist eine kühle und vernünftige Lagebeurteilung wichtiger denn je.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat dazu aufgerufen, den "Terrorismus entschlossen zu bekämpfen, wo immer er sich zeigt". Indirekt warnte er jedoch vor übereilten Racheakten: "In solchen Situationen ist eine kühle und vernünftige Lagebeurteilung wichtiger denn je." Man wisse noch nicht, wer hinter den Anschlägen stecke oder welche Ziele die Verantwortlichen verfolgten. "Unsere Gedanken sind den Opfern und ihren Angehörigen gewidmet." Der Weltsicherheitsrat forderte die Bestrafung aller Drahtzieher der verheerenden Anschläge.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Fotos: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Reaktionen: Weltweites Entsetzen Hintergrund: Terrorangriffe auf Ziele der USA Papst Johannes Paul II. verurteilte die Angriffe. Das Oberhaupt der katholischen Kirche betete für die Opfer und entbot deren Angehörigen sein Beileid.

Nato-Generalsekretär George Robertson sprach in Brüssel von einer "unannehmbaren Aggression gegen die Demokratie" und ordnete die Evakuierung des Nato-Hauptquartiers in Brüssel an. Die internationale Gemeinschaft und die Nato-Mitglieder müssten ihre Kräfte zur Bekämpfung des Terrorismus bündeln. Am Abend trat der Nato-Rat in Brüssel zusammen.

EU-Kommissionspräsident Romano Prodi sagte, die Bürger Europas seien "auf der Seite der Amerikaner und aller Menschen in der Welt, die den Frieden lieben." Für diesen Mittwoch wurde eine Krisensitzung der EU-Außenminister einberufen.

Flugverkehr über London eingestellt

Der britische Premierminister Tony Blair ließ den zivilen Flugverkehr über dem Zentrum der Hauptstadt London einstellen. Die Sicherheitsvorkehrungen bei allen Regierungsgebäuden seien erhöht worden, die Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft. "Wir stehen Schulter an Schulter mit unseren amerikanischen Freunden", sagte Blair. Die britischen Konservativen verschoben die für diesen Mittwoch geplante Bekanntgabe ihres neuen Parteivorsitzenden. 300 000 Mitglieder hatten in den letzten Tagen in einer Urwahl abgestimmt, ob der frühere Schatzkanzler Kenneth Clarke vom rechten Parteiflügel oder Ian Duncan-Smith sie führen soll.

Der französische Präsident Jacques Chirac verurteilte die "monströsen Attentate" in einer Fernsehansprache an die Nation. Die Amerikaner sollten wissen, dass "das ganze französische Volk auf ihrer Seite steht."

In Russland verfolgte Präsident Wladimir Putin die Ereignisse im Fernsehen und wandte sich dann in einer von allen großen Sendern übertragenen Rede an die Nation. Vor einer russischen Flagge stehend sagte Putin: "Die Ereignisse heute gehen über die Grenzen der USA hinaus. Das ist eine eklatante Herausforderung für die Menschheit."

China äußerte sich "tief schockiert". In einer Erklärung der Regierung hieß es, China verurteile jede Form des Terrorismus. Entsetzen und tiefstes Bedauern wurden auch in Japan und Südkorea geäußert, die dortigen großen US-Militärstützpunkte wurden stärker bewacht.

Israel bot den USA Hilfe bei der Aufklärung der Attentate an. Mit seiner "großen Erfahrung mit dem Terrorismus" werde sein Land die USA unterstützen, sagte ein Sprecher des Ministerpräsidenten Ariel Scharon.

Arafat: Beileid mit dem US-Volk

Palästinenserpräsident Jassir Arafat nannte die Anschläge "völlig inakzeptabel". Er bekundete "dem amerikanischen Volk, US-Präsident George W. Bush und seiner Regierung" sein Beileid. In Nablus strömten etwa 3000 Palästinenser auf die Straße, sagen "Gott ist groß" und verteilten Süßigkeiten. Palästinenser in Flüchtlingslagern in Libanon gaben Freudenschüsse ab.

Im irakischen Fernsehen wurden antiamerikanische Lieder gespielt.

Der ägyptische Präsident Husni Mubarak sagte: "Wir verurteilen Terrorismus. Wir fühlen mit den machtlosen Zivilisten."

Die Taliban in Afghanistan erklärten, sie hätten nichts mit den Anschlägen zu tun. Sie beherbergen auch Osama bin Ladin, der schon für einige verheerende Anschläge gegen die USA verantwortlich war.

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