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Thüringen: Nach Maß regeln

Die Kabinettsumwälzung in Erfurt wirkt nicht vertrauensbildend, sondern furchterregend. Einen derartigen Mangel an politischem Gespür hat es lange nicht gegeben.

Gar nicht gut, die Sache in Thüringen. Einmal für Dieter Althaus, den Ministerpräsidenten, der gerne Kollegen im Bund erklärt, wie Politik geht, zum anderen für die CDU. Die Kabinettsumwälzung in Erfurt wirkt nicht vertrauensbildend, sondern furchterregend. Einen Vertreter der „Neuen Rechten“ zum Kultusminister zu machen, ausgerechnet, und eine vormalige Vertreterin der Blockflöten-Union in der DDR zur Justizministerin – einen derartigen Mangel an politischem Gespür hat es lange nicht gegeben. Darin ist Althaus jetzt wirklich mal führend. Was ist los mit der Bundesspitze? Will die stillhalten? Als sich Günther Oettinger in Baden-Württemberg im Fall Filbinger vergriff, musste er sich von Angela Merkel maßregeln lassen. Als ein CDUler namens Hohmann unsägliches Zeug von sich gab, musste er auf maßgebliches Betreiben der Zentrale (und Merkels) die Partei verlassen. Ganz sind die Fälle nicht vergleichbar, aber sie zeigen beide eines: Sensibilität. Thüringen ist Thema in Deutschland. Was will Merkel der von ihr geschätzten Charlotte Knobloch vom Zentralrat der Juden sagen, sollte die besorgt fragen? Die beste Antwort wäre: Das bekümmert mich, ich kümmere mich. cas

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