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Tour de France: Unwirkliches Rennen

Das waren schlimme Bilder, als der deutsche Radprofi Jens Voigt schwer stürzte und leblos auf der Straße liegen blieb. Und es waren die einzigen, welche die Zuschauer hierzulande bei dieser Tour de France bewegt haben.

Das waren schlimme Bilder, als der deutsche Radprofi Jens Voigt schwer stürzte und leblos auf der Straße liegen blieb. Und es waren die einzigen, welche die Zuschauer hierzulande bei dieser Tour de France bewegt haben. Zumindest jene, die sie überhaupt noch verfolgt haben. Aufregung und Aufmerksamkeit hätte sonst nur Lance Armstrong bewirken können, wenn er bei seinem Comeback Alberto Contadors Sieg gefährdet hätte. Contadors Leistungen sind zu unwirklich, um selbst bei den härtesten Sportfans gute Gefühle auszulösen. Sein Sieg passt zur Wahrnehmung der Tour 2009. Sein Name ist in Spanien (wo Contador ein Held ist) von der Kundenliste des Dopingarztes Fuentes wie von Zauberhand getilgt worden, und dass vier der sechs Erstplatzierten dieser Rundfahrt schon konkret mit Doping zu tun hatten, beschreibt den Zustand des Radsports besser als der Umstand, dass es dieses Mal keine positive Probe gab. Solche werden inzwischen erst bei späteren Nachkontrollen gemacht. Der Radsport versucht so zumindest das Event als Event zu retten. Zwar ist flächendeckendes Doping mit allerlei Mitteln aus der Apotheke auch längst in der Gesellschaft angekommen. Noch ist es aber nicht so weit, dass man sich auch beim Sportgucken damit auseinandersetzen will. klapp

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